Mi. Sep 27th, 2023

Presseerklärung

Hamburg 27.07.2023

„Bundesregierung und Ministerin für Inneres Faeser pushen Ultra-Konservative Sinti-Vereine und beleidigen den Zentralrat deutscher Sinti und Roma“

Das Verhalten des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma ist zu 100% nachvollziehbar und richtig. Hier wird die seit Jahrzehnten anerkannte Bundesvereinigung der deutschen Sinti und Roma und damit die Holocaust-Überlebenden in Deutschland in ihrer Vertreterrolle nicht gewährt schätzt gar beleidigt.

Aus diesem Grund war es richtig, dass der Zentralrat an der ersten Veranstaltung mit dem neuen Bundesverband und der Sinti Allianz ferngeblieben ist und auf dieses Problem aufmerksam gemacht hat.

Zur Erinnerung: Die Sinti Allianz hat über 10 Jahre lang die Fertigstellung des Zentralen Roma und Sinti Denkmals zum Holocaust blockiert, weil sie auf der zentralen Begrifflichkeit „Zigeuner“ bestanden hat, was vom Zentralrat und allen anderen abgelehnt wurde. Die Sinti Allianz wurde erstmals im Grundsatzprotokoll zum Zentralen Denkmal als „in Gründung“ genannt. Seitdem vertritt sie antiziganistische Positionen gegen Roma und wird absichtlich seit Jahrzehnten immer wieder von der deutschen Politik, wenn es passt instrumentalisiert.

Die Sinti-Allianz ist eine regionale Organisation und nicht ein Bundesverband. Sie stellt eine Gegenstruktur zum Roma und Sinti Volksgedanken dar und vertritt ultra-konservative Positionen.

Es ist inakzeptabel, dass die Sinti-Allianz, und die Bundesvereinigung deutscher Sinti und Roma (Ein vielfältiger Verbund von Vereinen ohne eine direkte Vertreterstruktur wie die des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma), die erst letztes Jahr gegründet wurde, bereits auf dem gleichen Level wie der etablierte Zentralrat anerkannt wird. Die Gemeinschaft der in Deutschland lebenden Roma und Sinti wird so gespalten, und eine unangemessene „Anerkennung als Vertreter“ soll durchgesetzt werden.

Wir verurteilen rassistische und antiziganistische Äußerungen von Vertretern der Sinti Allianz und des Bundesverbands deutscher Sinti und Roma. Es ist beunruhigend zu sehen, dass solche Positionen von Politikern wie Claudia Roth durch die Unterstützung der Vereine gefördert werden, die als Regierungsbeauftragte für das Denkmal der von den Nationalsozialisten ermordeten Roma und Sinti Europas verantwortlich ist. Solche Äußerungen sind nicht akzeptabel und setzen ein respektloses Zeichen gegenüber den Opfern des Holocausts. Ebenso die grinsende Fotos Session am 16.05.2023 mit Claudia Roth und Vertretern der Bundesvereinigung auf dem Zentralen Holocaust Denkmal, hat bei vielen Roma und Sinti Übelkeit verursacht.

Ebenso kritisieren wir die Unterstützung der Bundesvereinigung deutscher Sinti und Roma, durch Ministerpräsident Kretschmann aus Baden-Württemberg, dem Bundesland, das die meisten Roma in den Balkan abschiebt. Uns drängen sich da Vorbehalte gegen Roma in Baden-Württemberg auf.

Wir möchten betonen, dass die Bundesvereinigung der deutschen Sinti und Roma sowie Kelly Laubinger als Vertreterin und ein Bürgerrechtler der ersten Stunde, Romani Rose, nicht gleichgesetzt werden können. Obwohl nicht alle Vereine Mitglied beim Zentralrat sind, hat dieser nie gespalten und immer Kooperationen ermöglicht und das Volk angemessen vertreten.

Das aktuelle Vorgehen der deutschen Politik und Verflechtungen mit neuen Akteuren gegen den Zentralrat sind als klarer Fall von Antiziganismus zu benennen.

Aus diesem Grund wird der Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma während des jährlichen Gedenkens am 2. August in Auschwitz ein Beitrittsgesuch persönlich an Romani Rose übergeben.

Wir fordern, dass die Sinti-Allianz und der Bundesverband von zukünftigen Verhandlungen zum Staatsvertrag mit der Bundesregierung ausgeschlossen werden oder dass alle hunderte Vereine miteinbezogen werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass 95% der Roma und Sinti den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma unterstützen und sich allein den Zentralrat als Vertragspartner wünschen.