Presseerklärung
Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. [Postfach 938136 – 21098 Hamburg] [01797507848] [knudsen@web.de] [www.RomaEdu.org]
Datum: 18. September 2023
Deutsche Gemeinden und die Ankunft der Roma aus der Ukraine: Eine Klärung
Der Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. möchte die Unklarheiten und Missverständnisse hinsichtlich der Ankunft von Roma aus der Ukraine in deutschen Gemeinden klären. Diese Erklärung zielt darauf ab, die Hintergründe zu beleuchten und eine sachliche Aufklärung zu bieten.
Roma in der Ukraine leben als Minderheiten unterschiedlicher Nationalitäten. Beispielsweise werden Roma, die als ungarische Minderheit gelten, in der Ukraine als solche verzeichnet. Diese Vielfalt erstreckt sich auf nahezu alle Gruppen von Roma in der Ukraine. In offiziellen Statistiken der Ukraine werden Roma als eigene Bevölkerungsgruppe nicht separat erfasst, zum Glück muss gesagt werden sonst wäre die Vertreibung systematisch.
Seit Beginn des Konflikts erleben Roma in der Ukraine Vertreibungen durch ukrainische Streitkräfte und Teile der Bevölkerung. Dies hat dazu geführt, dass viele Roma gezwungen sind, ihre Heimatorte zu verlassen und Schutz in anderen Ländern zu suchen.
Es ist bedauerlich festzustellen, dass Behördenmitarbeiter oft überrascht sind, wenn sie auf Menschen mit ukrainischen Pässen treffen, die Roma sind. Dieses Erstaunen ist oft das Ergebnis von tief verwurzelten Antiziganismus und einem unzureichenden Verständnis der komplexen Situation, mit der Roma in der Ukraine konfrontiert sind und waren. Es ist ein bedenklicher Fakt, dass automatisch davon ausgegangen wird, dass die Roma „illegal“ an ihre Pässe gekommen sind, was eindeutig auf eine antiziganistische Denkweise hinweist.
In der Ukraine stellen die Behörden derzeit verstärkt Pässe für Roma aus, mit dem Ziel, diese als Ukrainer dauerhaft zur Ausreise zu Unterstützen. Dies ist Teil eines komplexen sozialen und politischen Kontextes, der die Roma in der Ukraine trifft, Antiziganismus, der dort noch nicht als Art der Diskriminierung und Form des Rassismus vermittelt wurde.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Zuzug von Roma aus der Ukraine voraussichtlich nicht nachlassen wird. Aufgrund verschiedener Faktoren, einschließlich anhaltender Diskriminierung und Verfolgung in der Ukraine, fühlen sich viele Roma nicht mehr willkommen in einem ethnisch homogenen Staat. Dabei treffen Sie auf den selben Antiziganismus von geflüchteten Ukrainern, auch in Deutschland. Wir schätzen den Anteil der Roma an der ukrainischen Bevölkerung auf 5% bis 10%, was zwischen 2 und 4 Millionen Menschen entspricht.
Der Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. ruft dazu auf, die Situation der Roma aus der Ukraine mit Sensibilität und Verständnis zu betrachten. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Menschenrechte aller zu respektieren und die Integration von Roma in die Gesellschaft zu unterstützen.
Für weitere Informationen oder Interviews stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Pressekontakt: [Marko D. Knudsen] [Vorsitzender] [Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V.] [Postfach 938136 – 21098 Hamburg] [01797507848] [knudsen@web.de] [www.RomaEdu.org]